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In der Folge von Rio wird ein Drei-Säulen-Konzept propagiert, bei dem ökologische, soziale und ökonomische Nachhaltigkeit gleichberechtigt nebeneinander stehen. Wenn ökologische Nachhaltigkeit dafür stehen soll, nicht hinter die im Evolutionsprozess durch Selbstorganisation entstandene Effizienz der Bewirtschaftung des Stoff- und Energieangebots eines Lebensraums zurückzufallen, sondern diese Effizienz eher noch zu übertreffen, dann ist unklar, was Nachhaltigkeit im Zusammenhang mit sozial und ökonomisch bedeuten soll. Geht es doch gemäß unserer Wertordnung auf dem sozialen Feld um intra- und intergenerationelle Chancengleichheit der Teilhabe an menschlicher Wohlfahrt (unter besonderer Berücksichtigung der auf fremde Hilfe angewiesenen), auf dem ökonomischen Feld um die optimale Allokation von menschlicher Arbeitskraft und technischen Hilfsmitteln zur Schaffung dieser Wohlfahrt nach der Maßgabe ökologischer Nachhaltigkeit. 

Es hätte auffallen müssen, dass die angesprochenen Systeme keineswegs gleichberechtigt behandelt werden können. Wir sind wegen unseres geringen Wissens über die Eigenschaften der ökosystemaren Prozesse zur Vorsicht angehalten und müssen, wenn wir uns auf der sicheren Seite bewegen wollen (das verlangt die Vorgabe Nachhaltigkeit), den Spielraum für das ökonomische und soziale System vom ökologischen System festlegen lassen. Außerdem besitzt das ökologische System nach unserem heutigen Kenntnisstand weit weniger Freiheitsgrade als das ökonomische und soziale.

Das ökologische System bildet die Grundlage unserer Existenz. Es legt die Spielräume für die beiden anderen fest.

So stellte auch Prof. Dr. Andreas Troge, Präsident des Umweltbundesamts, in einem Disput mit Jens-Holger Göttner (damals Staatssekretär im Ministerium für Raumordnung und Umwelt des Landes Sachsen-Anhalt) fest, es sei ein grundlegend falsches Verständnis von Nachhaltigkeit, ein ausgewogenes Verhältnis von Umwelt-, Wirtschafts- und Sozialpolitik zu fordern, weil die Grenzen des Umweltverbrauchs naturgegeben und damit letztlich unverrückbar seien.

Wir müssen uns also nicht, wie häufig zu hören und zu lesen ist, darüber klar werden, welche Umwelt wir wollen, sondern darüber, welche Umwelt wir wollen können, wenn ökologische Nachhaltigkeit unser Ziel ist.

Bei diesem Bemühen werden wir ständig mit der Frage konfrontiert, wie wir unser Nicht-Wissen angemessen berücksichtigen.